Review: Groupies bleiben nicht zum Frühstück

Ich bin ja sehr kritisch wenn es um deutsche Filme geht. Meistens bekommt man einen Aufguss eines amerikanischen Blockbusters vorgesetzt, bloß mit schlechteren Schauspielern und geringeren Produktionskosten. Viel zu oft verlieren sie sich in moralischen Grundsatzdiskussionen und ewiger Gefühlsduselei, oder sind einfach nur lächerlich. Dementsprechend wenig begeistert war ich als meine Freundin den Wunsch äußerte, sich „Groupies bleiben nicht zum Frühstück“ anzuschauen. Meine Erwartungen waren also ziemlich gering.

Doch dieser Film ist eine wirkliche Ausnahme. Ehrlich gesagt bin ich sogar hellauf begeistert! Tolle Schauspieler – mich begeisterte Kostja Ullmann bereits mit seiner Nebenrolle in Stellungswechsel -, eine Story mit viel Potenzial und guter Musik, machen den Film wirklich sehenswert. Und man glaubt es kaum, aber es zünden in der Tat fast alle Witze, was eigentlich ziemlich selten ist.

Die Story: Lila (Anna Fischer) kehrt von einem Austauschjahr in Texas zurück nach Deutschland. Da sie in Texas vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten war, weiß sie nicht, dass die Rockgruppe „Berlin Mitte“ mit ihrem Frontmann Chriz (Kostja Ullmann) inzwischen die deutschen Charts erobert hat und alle Rekorde bricht. Dementsprechend erstaunt ist Chriz auch als Lila ihn bei ihrer ersten zufälligen Begegnung nach seinem Namen fragt, das sie keine Ahnung hat wer er ist. Die beiden verlieben sich in einander und verbringen einen gemeinsamen Abend miteinander. Chriz versucht Lila klar zumachen, dass er der Sänger von Berlin-Mitte ist, diese glaubt ihm aber erst als er am nächsten Morgen von seinem Manager und seinem Bodyguard Horst(das Highlight des Films!) abgeholt wird. Ab jetzt kämpft Lila darum Chriz wiederzusehen, was bei einem Rockstar nicht so leicht ist…

Der Film strahlt nur so von Detailreichtum, da man Dank der Zusammenarbeit mit der BILD und BRAVO wirklich glaubt, dass Kostja Ullmann der Rockstar ist den er spielt. Man hat sogar in der gigantischen O2-Arena ein Konzert der Band nachgestellt. Die Hauptdarsteller werden von überzeugenden und sympathischen Nebendarstellern unterstützt, allen voran Michael Keseroglu als breit gebauter Bodyguard mit dem ironischen Namen Horst. Selbst die Musik ist etwas für alle Rock- und Pop-Fans, besonders der Titelsong „Love is a Battlefield“ erinnert stark an Nirvana. Einziger Kritikpunkt des ganzen Films ist die Tatsache, dass er gegen Ende künstlich in die Länge gezogen wird, eine „Wir-lieben-uns-oh-nein-es-geht-wieder-etwas-schief“-Wendung weniger hätte es auch getan.

Alles in allem ein toller Film den ich mir gerne wieder anschauen würde, falls er eines Tages im Fernsehen läuft. Für einen DVD-Kauf reicht es aber nicht, da bleibe ich lieber bei meinen amerikanischen Produktionen…alte Angewohnheit…

Der Yeti

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Comments
One Response to “Review: Groupies bleiben nicht zum Frühstück”
  1. senfgurkenglas sagt:

    Ah, wunderbar.
    Habe überlegt ob ich mir das Angucke, weil ich Kostja Ullmann in Stellungswechsel (da waren wir zusammen drin, oder?) überragend fand. Werd ich jetzt wohl auch machen.

    Nur das:
    „Einziger Kritikpunkt des ganzen Films ist die Tatsache, dass er gegen Ende künstlich in die Länge gezogen wird, eine „Wir-lieben-uns-oh-nein-es-geht-wieder-etwas-schief“-Wendung weniger hätte es auch getan.“

    Klingt fürchterlich.
    Ich hasse sowas.
    Sehr.
    Arg.

    Dann muss ich überlgen, ob ich mir doch noch einen Superhelden-Film geb, die find‘ ich nämlich cool.

    P.S.: Schau dir The Expendables nicht an. Da explodiert nur alles. 2 Stunden lang. Zum kotzen. Weil wir grad bei amerikanischen Mist sind: Hot Tub ist super 🙂

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